GJU-Alumni-Arbeit in Deutschland
Deutschlandtreffen 2023
Exkurs: Paneldiskussion mit GJU-Alumni und Erfahrungsaustausch mit dem Partnerhochschulnetzwerk
MAGBDEBURG, 07.11.2023 Ein zentraler Schwerpunkt beim diesjährigen GJU-Netzwerktreffen, welches am 06./07.11.2023 mit VertreterInnen der International Offices und der Career Services des deutschen GJU-Partnerhochschulnetzwerkes standfand, war insbesondere die hervorragende Alumni-Arbeit der GJU-AbsolventInnen in Deutschland zu thematisieren. Im Rahmen des World-Cafés stellten Abdallah Nsair, Reqqa Salem und Qusai Masharqa gemeinsam mit Julia Kölbel (Koordinatorin des GJU-Alumni-Ambassador Programmes) die Ziele und aktuellen Entwicklungen des GJU-Alumni-Ambassador-Programms des GJU-Projektbüros vor. Derzeit werden ca. 250 GJU-Alumni-Kontakte geführt, die in Deutschland berufstätig sind, ein weiterführendes Studium absolvieren oder eine Erwerbstätigkeit in Deutschland anstreben. Vertiefende Einblicke in die persönlichen Erfahrungen und kritische Auseinandersetzungen mit der Integration in Deutschland wurden am zweiten Tag während einer Paneldiskussion mit den drei GJU-AbsolventInnen ausgetauscht, welche von Anne-Katrin Lerke (Leitung International Office/h2) moderiert wurde. Die Entscheidung an der GJU zu studieren, stellt für viele jordanische junge Menschen eine entscheidende Grundlage für das Leben in Deutschland dar. Durch das obligatorische Auslandsjahr, welches die jordanischen Studierenden innerhalb Ihres Bachelorstudiums ablegen, wird den AbsolventInnen die kulturelle und sprachliche Integration erleichtert und, durch den in Deutschland anerkannten Abschluss an der GJU, der Weg in den deutschen Arbeitsmarkt geebnet. Hinsichtlich der situativ und temporär bestimmten Bleibeabsichten gaben die jordanischen Absolventinnen an, dass das Land Deutschland mindestens für einen gewissen Lebens-/Karriereabschnitt interessant ist, aber das insbesondere die Rückkehr nach Jordanien oder in die MENA-Region auch in der Zukunft eine Rolle spielt und spielen wird. Damit der deutsche Arbeitsmarkt für internationale Fach-/Führungskräfte attraktiv bleibt, bestätigten die drei, dass eine ausgewogene Work-Life-Balance im Berufsleben von Unternehmensseite ermöglicht werden sollte, sowie die monatlichen monetären Einnahmen sichergestellt sein sollten und eine solide Integration in das berufliche und soziale Umfeld erstrebenswert sind. Der alltägliche Grad an Diskriminierung und Rassismus spielen für die Verbleibabsichten der GJU-AbsolventInnen eine entscheidende Rolle. Die im westlichen Kulturraum geprägten Werte von Gleichberechtigung und (Religions-)Freiheit in Deutschland wurden angeprangert. Eine Vereinbarkeit zwischen Beruf und Religionsfreiheit zu schaffen, sowie eine Willkommenskultur in Deutschland zu etablieren und zu leben steckt in den Kinderschuhen. Zudem wird die Position des Außenseiter-Daseins und nicht zur deutschen Gesellschaft dazugehörig fühlen offen, direkt und transparent vermittelt. Dass die deutsche Sprache als wesentliches Instrument und die individuelle (Welt-)Offenheit der Schlüssel zur Integration in die deutsche Gesellschaft und zur westlichen Sozialisierung sind, bleibt unbestritten.
Als Lösungsansätze, inwieweit die Internationalen Offices und Career Services der deutschen Partnerhochschulen zur Integration von internationalen Studierenden und AbsolventInnen unterstützen können, wurde deutlich bestätigt, dass die Kenntnisse und das Verständnis zur jeweils anderen Kultur fehlen. Hierbei wird eine stärkere Konzentration auf die (Kultur-)Vermittlung gefordert und der Schwerpunkt soll auf das Verständnis des jeweils anderen Kulturkreises gelegt werden. An dieser Stelle sind die Hochschuleinrichtungen gefragt, eine umfangreiche Recherche zu betreiben sowie weitreichende Informationen und Länderkunde aufzuweisen. Mit diesen Worten bedankt sich das GJU-Projektbüro herzlichst für den offenen, direkten und kritischen Austausch bei den GJU Alumni Reqqa Salem, Abdullah Nsair und Qusai Masharqa.