GJU Erfolgsgeschichte - Best Practice in Germany

Farah Nimri ist bei der DB International, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn, als Koordinatorin und Projektleiterin für Ausschreibungen und Angebote aus dem Nahen Osten zuständig.

Ihr Deutsch klingt akzentfrei: Die deutsche Sprache zu lernen war Teil ihrer Ausbildung in ihrem Heimatland.
Im Jahr 2007 schrieb sie sich an der German-Jordanian-University (GJU) für Wirtschaftsingenieurwesen in Amman ein. „Zunächst habe ich gar nicht unbedingt daran gedacht, längerfristig nach Deutschland zu gehen“, erinnert sich Farah Nimri.

Nach dem sechsten Semester müssen alle Studenten der GJU ein Austauschjahr mit einem Praktikum im Ausland verbringen. Den Praktikumsplatz mussten sie sich selbst suchen. Ein zweitägiger Vorbereitungskursus machte die Studentin fit für den Aufenthalt in Deutschland. Dort erfuhr sie zum Beispiel, wie man ein Bankkonto eröffnet und wie das Studium in Deutschland funktioniert. „In Jordanien wohnen Studenten in der Regel noch bei ihren Familien“, erzählt sie. „Uns wurde erklärt, dass in Deutschland mehr Eigeninitiative gefragt sein würde.“

Auch das Wetter war im Vorbereitungskursus ein Thema: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlecht darauf vorbereitete Leute“, habe man sie vorgewarnt. Das erste Semester verbringt Farah Nimri an der Fachhochschule Jena, das zweite im Praktikum bei Daimler in Berlin. Trotz des grauen Berliner Winters gefällt es ihr so gut, dass sie ihren Aufenthalt um ein Semester verlängert und weiß: „Berlin ist toll, da möchte ich wieder hin!“

Ein Kooperationsprogramm zwischen der GJU und der DB International, die in Amman ein Büro unterhält, macht das möglich. Es folgen ein erster Arbeitsvertrag in der jordanischen Hauptstadt und zahlreiche Dienstreisen nach Deutschland. Seit November 2014 ist Farah Nimris Job nun unbefristet – und seitdem lebt sie permanent in Berlin.

Trotz guter Vorbereitung auf die deutsche Kultur erlebt sie immer wieder Überraschungen. „Mit der strukturierten und detaillierten Arbeitsweise der Deutschen habe ich schnell Bekanntschaft gemacht“, sagt sie. Schlimm findet sie das nicht, eher gewöhnungsbedürftig.

Das Verbindliche, um 18 Uhr zur Verabredung zu erscheinen und nicht um viertel
nach, sich an Absprachen zu halten, wenn sie viele Wochen zurückliegen und nicht noch einmal bestätigt wurden – das war ihr zunächst fremd.

Farah Nimri muss grinsen: „Bei uns würde kein Mensch auf die Idee kommen, im Januar seinen Jahresurlaub zu planen.“

Quelle: Karriere, der große Stellenmarkt, Berliner Morgenpost, Nr. 21

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